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Telekom schließt Glasfaserabkommen mit Wohnungswirtschaft

Telekom schließt Glasfaserabkommen mit Wohnungswirtschaft

Freitag, 19.05.2023

Mieter bekommen nur dann einen Glasfaseranschluss, wenn Vermieter mitspielen. Mit einem neuen Abkommen will die Telekom Zugang zu Millionen Wohnungen bekommen. Doch die Konkurrenz ist auch am Ball.

Der Konkurrenzkampf der Glasfaseranbieter ist auf einem Höhepunkt angekommen. Zahlreiche Anbieter versuchen, so viele Kunden wie möglich an sich zu binden. Mit einem neuen Abkommen mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW) versucht die Deutsche Telekom, einen Fuß in Millionen Wohnungstüren zu bekommen.

Beim Glasfaserausbau ist die Zusammenarbeit zwischen Providern und Wohnungswirtschaft bisher einer der Problempunkte: Selbst wenn in der Straße die moderne Infrastruktur verfügbar ist, sträuben sich Hauseigentümer und Wohnungsgesellschaften mitunter gegen mögliche Ausbaukosten und problematischen Abstimmungen mit Providern und Mietern, die Zugang zu ihren Wohnungen gewähren müssen.

Glasfaseranschluss ohne monatliche Rechnung

Dank der nun geschlossenen Vereinbarung mit dem GdW und den damit verbundenen Musterverträgen will die Telekom diesen Aufwand nun auf ein Minimum reduzieren. "Mit dieser Einigung sehen wir uns als der bevorzugte Partner der Wohnungswirtschaft, um die Glasfaser zum Standard der digitalen Versorgung zu machen", erklärt der Deutschland-Chef der Telekom Srini Gopalan.

Wichtiger Punkt für Mieter: Die Deutsche Telekom will auch dann kostenfreie Anschlüsse legen, wenn kein Vertrag abgeschlossen wird. Die Bewohner können also bei ihrem bestehenden Vertrag bleiben, DSL oder Kabelanschlüsse werden in der Regel weiter funktionieren. Erst wenn sie auf Glasfaser wechseln wollen, müssen die Vermieter einen neuen Vertrag abschließen. Der kann mitunter deutlich teurer sein als bisherige DSL- oder Kabelverträge mit geringeren Datenraten.

Wohnungswirtschaft will keine Exklusivität anbieten

Mit dem Abkommen hat die Deutsche Telekom einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht, um das Ziel zu erreichen, allein in diesem Jahr drei Millionen neue Glasfaseranschlüsse zu verlegen. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Auf Anfrage des SPIEGEL teilt der GdW mit, dass der Verband auch mit anderen Providern in Verhandlungen sei, darunter auch der Telekom-Konkurrent Vodafone.

Zwar bietet die Telekom ausdrücklich an, über seine Glasfaserleitungen auch Konkurrenten Zugang zu den Wohnungen zu gewähren. Solche Reseller-Verträge sind aber deutlich weniger lukrativ, da die Konkurrenten dann für die Infrastruktur eine monatliche Miete bezahlen müssen. Gerade kleine Anbieter beklagen, dass der Ex-Staatskonzern ihre Angebote hintertreibt, indem er eigene Leitungen verlegt, wo bereits eine Glasfaserversorgung existiert.

Der Verband kommunaler Unternehmen veröffentlichte nun eine Umfrage, wonach 41 von 66 lokalen Versorgern ein sogenannter Überbau droht. Insbesondere die Deutsche Telekom treibe die Doppel-Infrastrukturen strategisch voran. Der Konzern weist den Vorwurf immer wieder zurück. So sei nur ein geringer Teil der eigenen Ausbaupläne betroffen. Zudem beklagt der Konzern, dass ein Konkurrent selbst am Konzernsitz in Bonn eine Konkurrenz-Infrastruktur aufbaue. "So ist es nun mal mit dem Wettbewerb", sagte Konzernchef Tim Höttges bei der Vorstellung der Quartalszahlen. "Wir lassen uns davon nicht beirren, und wir werden deswegen nicht aufhören, unsere Infrastruktur hier in Bonn auszubauen."

Den Link zur Pressemitteilung finden Sie hier.

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