Der Glasfaserausbau stößt an seine Grenzen: Immer weniger Menschen wollen den teuren Anschluss finanzieren. Experte Klaus Hölbling prophezeit eine radikale Auslese am Markt – und fordert die Politik auf, sich einzumischen.
Woran ein Mitbewerber kläglich gescheitert ist, das will die Deutsche GigaNetz in Wickrath erfolgreich umsetzen: den Ausbau des Orts mit einem zukunftsträchtigen Glasfasernetz. Den Startschuss mit einem symbolischen Spatenstich vollzogen Vertreter der Gesellschaft gemeinsam mit Oberbürgermeister Felix Heinrichs auf dem Parkplatz an der Adolf Kempken-Halle an der Poststraße.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Vördens nutzten nach Angaben des heimischen Telekomunkationsanbieters Sewikom die Chance, sich bei einer Informationsveranstaltung im Saal der Gaststätte Weber über den geplanten Ausbau des Glasfasernetzes zu informieren.
Glasfaser Nordwest, ein Gemeinschaftsunternehmen von Deutsche Telekom und Ewe, wird die FTTH-Zugänge von 1&1 vermarkten lassen. Das gab der Netzbetreiber am 22. Januar 2024 bekannt. Rund eine Million Haushalte und Unternehmensstandorte sind somit ab der ersten Jahreshälfte 2024 von der neuen Kooperation abgedeckt.
Der Glasfaserausbau in den weißen Flecken Leichlingens schreitet voran. In anderen Teilen – vor allem im Süden und Nord-Osten – sieht das etwas anders aus.
Der Glasfaser-Ausbau kommt auch nach Forsbach. Das hat der Internetanbieter Novanetz mitgeteilt. „Für den Bereich Forsbach haben wir die Quote noch nicht ganz erreicht, wir gehen trotzdem in die Ausbauplanung und starten das Ausbauprojekt mit Glasfaser“, heißt es in einem Schreiben an Kundinnen und Kunden. Der Baustart ist demnach voraussichtlich im zweiten Quartal 2024. Für die Infrastruktur in Rösrath ist das ein großer Fortschritt – der Breitbandausbau erfolgt im gesamten Stadtgebiet.
Bis 2025 soll die Hälfte aller deutschen Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen sein, bis 2030 plant die Bundesregierung die Komplettversorgung. Doch aus dem Drei-Milliarden-Fördertopf des Bundes zum schnelleren Glasfaserausbau sind erst 14.000 Euro abgeflossen.
1&1 wird als ein weiteres flächendeckendes Telekommunikationsunternehmen das FTTH-Netz von Glasfaser Nordwest nutzen. 1&1 erhält direkten Zugriff auf knapp 1 Millionen private Haushalte und Unternehmensstandorte sowie auf das zukünftige Glasfasernetz von Glasfaser Nordwest. Mit dieser Partnerschaft steigen die Auswahlmöglichkeiten für die Haushalte und Unternehmen in der gesamten Nordwest-Region bedeutend. Open Access ist der Schlüssel für flächendeckenden Glasfaserausbau.
Vodafone plant den Glasfaser-Ausbau für etwa 13.000 Haushalte und Unternehmen im Stadtgebiet. Bürgermeister Frank Helmenstein hat dafür gestern bei einem Bürgerinformationsabend eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Im Gesetzgebungsverfahren zum Gigabit-Infrastructure Act (GIA) finden derzeit die Trilog-Verhandlungen statt. Nachdem bereits der Entwurf vergangenes Jahr für Kritik gesorgt hatte, machen Branchenverbände nun noch einmal Druck.