Projektstart
Das Projekt startete mit der Erstellung des Infrastrukturatlas, in den alle relevanten Infrastrukturdaten einschließlich der Leerrohr- und Kanalanlagen unter Einbezug aller verfügbaren Daten der Netzagentur eingeflossen sind. Gleichzeitig wurde im gesamten Stadtgebiet und den Außenortschaften eine Marktbefragung zum Bandbreitenbedarf durchgeführt. Hierzu wurden ca. 14.000 Fragebögen an die Leichlinger Privathaushalte und ca. 2.400 Fragebögen an die Unternehmen und Gewerbetreibenden versandt. Beide Gruppen gaben gleichermaßen an, dass sie eine breitbandige Versorgung dringend benötigen.
Kooperationsmodell: Stadtwerke Leichlingen und NetCologne
Nach Gesprächen mit unterschiedlichen Carriern entschied sich die Stadt Leichlingen dafür, ein eigenes passives Glasfasernetz (Dark Fiber Net) zu errichten – Kooperationspartner wurden die Stadtwerke Leichlingen und der regionale Telekommunikationsanbieter NetCologne. Der Bau des passiven Netzes erfolgte über die Stadtwerke Leichlingen; die NetCologne steuerte die aktive Technik bei und übernimmt anschließend die Kundenbetreuung. Durch das Modell werden Synergien genutzt und die Kosten des Netzausbaus deutlich reduziert. Darüber hinaus erhalten die Stadtwerke langfristige Einnahmen zur Refinanzierung ihrer getätigten Investitionen, die wiederum in andere städtische Großprojekte einfließen können.
100 Megabit pro Sekunde
Für den Ausbau des Netzes wurden im gesamten Stadtgebiet und allen Außenortschaften 51 neue NetCologne Technikgehäuse aufgestellt und mit 34 Kilometer Glasfaserleitungen angebunden. Über die neuen Leitungen sind für die Leichlinger Privathaushalte und Firmen Surfgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s verfügbar – ein deutlicher Sprung, denn vor allem in den Außenortschaften kamen bislang max. zwei Mbit/s in den Haushalten an.
Darüber hinaus wird derzeit durch die Stadt Leichlingen, gefördert durch den Bund, eine FTTB Netzplanung für das gesamte Stadtgebiet einschließlich der Außenortschaften durchgeführt. Aufbauend auf der Ausbaustufe FTTC wird in der weiteren Ausbauplanung eine Glasfaseranbindung bis in die Gebäude (FTTB) anvisiert. Diese Ausbauplanung soll in den nächsten Jahren bei eventuellen Ausbaumaßnahmen im Bereich Straßen und Versorger eine entsprechende Leerrohrverlegung gewährleisten und somit Kosteneinsparungen in der Realisierung des FTTB Netzausbaus bewirken.