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Glasfaserausbau in NRW kommt lokal/ regional weiter voran

Montag, 07.10.2019

Gemeinsame Infothek von BUGLAS, SIKoM, Kompetenzzentrum Gigabit.NRW, atene KOM und Competence Center 5G.NRW zeigte Vertretern von Kommunen und Kreisen Lösungen und Erfolgskonzepte auf. Dammermann: Digitalisierung der Wirtschaft ist zentrale Aufgabe

Die direkte Anbindung von Schulen und Gewerbegebieten wie auch der privaten Haushalte mit Glasfaser ist im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland in den vergangenen zwölf Monaten weiter vorangekommen. Wesentliche Treiber des FttB/H-Ausbaus (Fiber to the Building/Home) waren und sind lokal und regional tätige Unternehmen mit kommunalem Hintergrund. Die Landesregierung flankiert den Aufbau der Datenautobahnen wirkungsvoll mit ihrer Digitalstrategie. Bereits zum fünften Mal informierten unter dem Motto „Gigabit für NRW: Ziele, Lösungen, Erfolgskonzepte“ der Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS), das Institut für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie der Bergischen Universität Wuppertal (SIKoM), das Kompetenzzentrum Gigabit.NRW, die atene KOM und erstmals auch das neu geschaffene Competence Center 5G.NRW am 17. September in Wuppertal rund 120 Vertreter von Kommunen und Kreisen sowie aus der Branche umfassend zu zentralen Themen beim Auf- und Ausbau hochleistungsfähiger Kommunikationsinfrastrukturen.

Nach der Begrüßung durch Professor Dr. Markus Clemens und BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer erläuterte Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, die aus Sicht der Landesregierung zentralen Herausforderungen beim Fortgang der Digitalisierung. Die Verfügbarkeit von Gigabit-Netzen sei entscheidend für gesellschaftliche Teilhabe, Wohnortwahl und Immobilienerwerb, gerade in Nordrhein-Westfalen sei die Versorgung der Wirtschaft mit ihren vielen verschiedenen dezentralen Standorten gleichermaßen anspruchsvoll wie unverzichtbar. Die Digitalisierung der Verwaltung ist nach Dammermanns Auffassung eine große Herausforderung. Das Land setze grundsätzlich auf den eigenwirtschaftlichen Gigabit-Ausbau, unterstütze aber dort, wo dieser sich nicht rechnet, durch Förderprojekte mit Landesmitteln in Höhe von derzeit rund 800 Mio. Euro.

Im Anschluss stellte Sebastian Hahn vom Kompetenzzentrum Gigabit.NRW anhand aktueller Zahlen die Fortschritte vor, die NRW bei der Gigabitversorgung in den vergangenen zwölf Monaten erzielt hat. So könnten mittlerweile 18 Prozent der rund 8,5 Millionen Haushalte über Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde und mehr verfügen, 73 % über mindestens 400 Megabit pro Sekunde. Auch in den über 3.600 Gewerbegebieten und über 5.500 Schulen habe sich die Glasfaserversorgung verbessert. Heer zeigte danach die zentralen Themen und Trends aus Gesetzgebung, Regulierung und Branchenentwicklung auf. Dabei ging er neben der großen Novelle des Telekommunikationsgesetzes und der Überarbeitung des DigiNetz-Gesetzes auch auf die notwendige Beschleunigung von Genehmigungsprozessen, den Fachkräftemangel, die aktuelle Regulierungsentscheidung zur Nutzung bestehender Inhouse-Verkabelungen und die zentrale Anforderung nach jederzeitiger, ortsunabhängiger Konnektivität ein.

atene KOM-(Projektträger des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur) Geschäftsführer Tim Brauckmüller zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Bundesregierung das Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung zu eigen gemacht habe. NRW nehme hinsichtlich der Versorgung mit mindestens einem Gigabit pro Sekunde den achten Platz der deutschen Flächenländer ein und habe in Bezug auf die aus der Bundesförderung zugesagten Mittel zwischenzeitlich Mecklenburg-Vorpommern überholt. Bei den über das Bundesförderprogramm bewilligten Infrastrukturprojekten nehme der Anteil der Betreibermodelle stetig zu. Viele Projekte hätten die Phase der Ausschreibungen überwunden und mit dem Bau begonnen.

Den Bogen vom Glasfaserausbau zum neuen Mobilfunk- und Steuerungsstandard 5G schlug Monika Gatzke vom neuen Competence Center 5G.NRW. 5G bringe Intelligenz ins Netz, die absehbaren Anwendungen seien von der Übertragung gar nicht zu trennen. Das globale Wert-schöpfungspotenzial von 5G bezifferte sie aktuellen Untersuchungen zufolge auf über vier Billionen Dollar. Thomas Lämmer-Gamp von der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft zeigte danach auf, warum digitale Mobilität der Schlüssel für eine nachhaltige und lebenswerte smarte Stadt und Mobilität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen ist.

Wie Glasfasernetze in die Fläche kommen, beleuchteten im Best Practice-Block vier Präsentationen. Kersten Kerl und Hans-Werner Graffweg von den Stadtwerken Langenfeld stellten das Projekt Lfeld.net vor, bei dem zunächst Geschäfts- und danach Privatkunden mit dem Ziel einer FttH-Vollversorgung angeschlossen wurden beziehungsweise werden. Christoph Hellmann, Breitbandkoordinator für den Kreis Soest, erläuterte, wie der Kreis zunächst im dritten Förderaufruf des Bundesförderprogramms zum Zuge gekommen war und im sechsten Call ein Upgrade auf FttB/H in Anspruch genommen hatte. Die unverzichtbare Rolle von NetCologne für den Glasfaserausbau in Nordrhein-Westfalen, machte Malte Schumann deutlich: Das in Köln ansässige Unternehmen erreicht mit seiner Netzinfrastruktur rund eine Million Haushalte und Gewerbeeinheiten. Auf halber Strecke zwischen Münster und Dortmund liegt die kleine Stadt Olfen, in der, so führte Olfenkom-Geschäftsführer Manfred Casper aus, das Unternehmen Glasfaser ausrollt und dabei auch auf die Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern setzt.

Dass die Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft ein nachhaltiges Konzept gegen den übermäßigen Ressourcenverbrauch sein kann, machte Dr. Holger Berg vom Wuppertal-Institut vor der abschließenden Tageszusammenfassung deutlich. Über Big Data und die Vernetzung von Industrie, Abfallwirtschaft und Verbrauchern könnte den bisherigen systemimmanenten strukturellen Verlusten wirkungsvoll gegengesteuert werden.

In einer kleinen Begleit-Ausstellung hatten die Unternehmen eku Kabel & Systeme und OpenNumbers ihr Leistungsangebot für den Glasfaserausbau vorgestellt.

eku Kabel & Systeme unterstützt ausbauende Unternehmen mit einem breiten Produktangebot in den Bereichen Glasfaser- und Kupfertechnik, Datennetzwerk- und Fernmeldetechnik, umfangreichem Zubehör für passive Glasfasernetze sowie Kabeln und Leitungen.

Mehr Informationen unter: www.eku.de Glasfaseranbieter können im Bereich Telefonie, hierzu zählen Zuführung, Terminierung, vTNB, virtuelle Telefonanlage, VOIP-Trunk und SIP-Account, auf die langjährige Expertise von OpenNumbers vertrauen. Mehr Informationen unter www.opennumbers.de 

Über die Veranstalter

atene KOM
Die atene KOM GmbH aus Berlin begleitet seit über zehn Jahren den öffentlichen Sektor bei der Projektentwicklung in den Bereichen Digitalisierung, Energie, Mobilität, Gesundheit und Bildung. Dabei steht die Stärkung des ländlichen Raums im Fokus. Dazu bringt die atene KOM Kommunen, Landkreise und Unternehmen zusammen, um gemeinsam die Infrastruktur für die Zukunft zu entwickeln. Es wird weiterhin an Förderprojekten beispielsweise zur Digitalisierung des ländlichen Raums, an smarten Mobilitätskonzepten für den Nah- und Regionalverkehr oder an intelligenten Strategien gearbeitet, um die Energiewende voranzubringen. Die atene KOM betreibt das Breitbandbüro des Bundes sowie den Breitbandatlas des Bundes. Als beliehener Projektträger des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur setzt die atene KOM das „Förderprogramm zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ um.

Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS)
Im BUGLAS sind die über 140 Unternehmen zusammengeschlossen, die in Deutschland Glasfaseranschlussnetze direkt bis in die Gebäude beziehungsweise Haushalte (Fiber to the Building/Home, FttB/H) ausrollen und damit zukunftsgerichtete, hochleistungsfähige Kommu-nikationsnetze mit dedizierten Bandbreiten bis in den Gigabit pro Sekunde-Bereich errichten und betreiben. Die Mitgliedsunternehmen des Verbands versorgen rund 72 Prozent aller Glasfaserkunden (FttB/H) in Deutschland und sind damit hierzulande die Treiber beim Auf- und Ausbau einer nachhaltig leistungsfähigen Kommunikationsinfrastruktur. Der BUGLAS spricht sich für ein Glasfaser-Infrastrukturziel aus und tritt für investitionsfreundliche Rahmenbedingungen ein, in denen FttB/H-Geschäftsmodelle erfolgreich realisiert werden können.

Kompetenzzentrum Gigabit.NRW
Das Kompetenzzentrum Gigabit.NRW ist im Auftrag des MWIDE erster Ansprechpartner für alle Breitbandakteure vor Ort. Es stellt umfangreiche Informationen zum Breitbandausbau zur Verfügung, erstellt Leitfäden und Praxishinweise zu aktuellen Themen, vernetzt die Breitbandakteure in Nordrhein-Westfalen miteinander und berät Kommunen und Kreise zum eigenwirtschaftlichen Ausbau.

SIKoM
Das Institut für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie der Bergischen Universität Wuppertal versteht sich als fakultätsinternes Kompetenzzentrum für Fragestellungen bezogen auf die technischen, ökonomischen und strukturellen Aspekte von Innovationsprozessen, die durch die Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Medientechnologien induziert werden. Aktuelle Projekte am SIKoM befassen sich mit den Themen Digitalisierung, Mobilität der Zukunft, Künstlicher Intelligenz, Augmented und Virtual Learning sowie Smart Energy.

Competence Center 5G.NRW
Das Competence Center 5G.NRW zielt darauf, Nordrhein-Westfalen zum Leitmarkt für 5G zu entwickeln. Es werden Markttrends, Anwendungsmöglichkeiten von 5G und deren Übertragbarkeitspotenziale für NRW analysiert sowie im Rahmen einer breiten 5G Transferoffensive gebündelt und so aufbereitet, dass das Wissen schnellstmöglich allen wichtigen Akteuren zur Verfügung steht. Eine flexible 5G-Experimentalplattform ermöglicht Unternehmen „vor Ort“ die Umsetzung von innovativen 5G-Demonstratoren. Zudem können in einer 5G-Modellfabrik Plattformkonzepte für 5G-Basistechnologien entwickelt und praxisnah erprobt werden.

Bei dem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung des BUGLAS  e.V., die hier im Original zu finden ist.

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